Meerforellen kehren zurück, Niddawehre werden abgesenkt, um Fischen den Auf- und Abstieg zu erleichtern

(pia) In der Nidda wurden vor einigen Jahren Meerforellen ausgesetzt, die nun in den nächsten Jahren wieder zurückkehren werden. Im Frühjahr und Herbst sollen die Niddawehre gelegt werden, um den Fischen aus dem Main den Aufstieg und den Fischen aus der Nidda den Abstieg zu ermöglichen. Die Konzeption des Projektes stammt von Jörg Schneider, Bürogemeinschaft für Fisch- und Gewässerökologie Frankfurt, der es zusammen mit Egbert Korte betreut. Die Stadtentwässerung Frankfurt unterstützt das Projekt und hat zugesagt, in den potenziellen Wanderungszeiten der Meerforelle die Niddawehre wechselweise kurzfristig abzusenken. Im Frühjahr erfolgen die Laichwanderung sowie die Abwanderung der Meerforellensmolts, wogegen im Herbst die Meerforelle wieder aufwärts wandert. 
Die Absenkung im Frühjahr kommt aber auch den Fischarten Barbe, Nase und anderen Cypriniden zu Gute.

Zurzeit ist geplant, die Wehre vom 17. Oktober bis 8. Dezember abzusenken. In diesem Zeitraum soll jeweils ein Wehr immer montags für zwei Tage sukzessive abgesenkt werden, etwa zwei bis drei Tage in abgesenktem Zustand verbleiben und am Freitag wieder angestaut werden, insgesamt werden es so etwa fünf Tage pro Wehr sein. Das Sossenheimer Wehr macht den Anfang, anschließend soll der Vorgang bei dem nächsten Wehr stromaufwärts wiederholt werden, wobei das Rödelheimer Wehr wegen der bereits hergestellten Durchgängigkeit ausgespart bleibt. In dem Zeitraum von zwei Monaten sind zwei Durchgänge möglich, somit wird jedes Wehr maximal zweimal abgesenkt.
Die Einzelheiten des Vorschlags wurden mit den örtlichen Angelvereinen, dem Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt, und der Unteren Naturschutzbehörde beim Umweltamt Frankfurt abgestimmt. Die Stadtentwässerung wird zusammen mit den örtlichen Angelvereinen sicherstellen, dass eine schädliche Wasserabsenkung an den Altarmen oder am Flugplatz Bonames zukünftig nicht mehr eintritt. Gegebenenfalls müssen bei negativen Auswirkungen die Absenkungszeitpunkte angepasst werden. Es wurde eine verbleibende Wasserspiegeldifferenz an jedem Wehr von 30 Zentimetern festgelegt, sodass auch die kleineren Fischarten in der Nidda mit geringeren Sprunghöhen den Wehrabsturz überwinden können. 
Jörg Schneider wird während des Absenkungszeitraums den Erfolg der Maßnahme kontrollieren, so dass die weitere Vorgehensweise optimiert werden kann.
Die Termine der Wehrabsenkung im Jahr 2017 werden vor Beginn der zeitweiligen Absenkung rechtzeitig mitgeteilt.